Evangelisches Bildungswerk Rosenheim–Ebersberg e.V.

Den Menschen stärken – die Sache klären

Sommer - das Leben feiern

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In der Nachbarschaft ist eine neue Familie mit Kindern eingezogen. Erst habe ich es gar nicht bemerkt, aber seit einigen Tagen höre ich es nebenan quietschen, prusten, kichern, vor Vergnügen kreischen… Lauthals lachend amüsieren sich die beiden im Planschbecken und genießen in vollen Zügen den Hochsommer.

Die Lebensfreude der Kinder steckt mich an und ich träume mich fort in die Sommer meiner Kindheit – ins Schwimmbad in meinem Dorf an den endlos langen Tagen der Sommerferien. Ich schmecke das Eis vom Eismann, der sein Kommen mit einer lauten Glocke ankündigte. Ich erinnere mich an das Barfuß laufen, Gummi hüpfen, ziellos mit Freundinnen durch die Gegend radeln, Tomaten und Karotten direkt vom Beet weg vernaschen…

Wie haben Sie die Sommer Ihrer Kindheit erlebt? Kennen Sie diese besonderen Erinnerungen purer Lebensfreude?

Während ich gedankenverloren den Nachbarskindern zuhöre, spüre ich eine leise Sehnsucht in mir nach kleinen Momenten solcher Sorglosigkeit. Ich möchte mich mitreißen lassen vom ansteckenden Lachen – so spontan, unmittelbar, ganz im jetzt und hier, noch mit der Träne im Auge von dem Schmerz, der eben war und schon wieder verscheucht wurde, durch ein Lachen.

Wussten Sie, dass unter der Diktatur Gamal Abdel Nassers in Ägypten und auch in der DDR, Menschen sich politische Witze erzählt haben, um den Alltag erträglicher zu gestalten.
Lachen vertreibt die Angst – Das wusste auch der blinde, greise Mönch im Film „Im Namen der Rose“, der ein Schriftstück Aristoteles über die Komödie vor seinen Brüdern versteckte, mit der Begründung, Jesus habe nie gelacht!

Hat Jesus wirklich nie gelacht? Nicht einmal als Kind oder als Erwachsener mit seinen Jüngerinnen und Jüngern bei Tisch oder unterwegs? Stellen wir uns das einmal vor: Jesus lauthals lachend mit den Kindern, die er segnet… Oder sich vor Vergnügen auf die Schenkel klopfend über etwas, was Petrus ihm gerade bei Tisch erzählte…

Mal wieder wie ein Kind glücklich lachen, mit meinem/r Partner/in, mit Kolleg/innen, mit Nachbar/innen, in meinem Kirchenvorstand oder im Gottesdienst! Nicht nur höflich über den Osterwitz, sondern – einfach weil das Leben schön ist, weil Lachen Freude macht, die Seele entlastet.

Wir wünschen Ihnen einen Sommer voller lachender Lebensfreude,
Christine Kölbl und Team